Generalisierte Pustuläre Psoriasis
Eine Patientin mit der Hauterkrankung GPP berichtet aus ihrem Alltag
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Verschiedenartige Krankheiten können mit demselben Wirkstoff behandelt werden, vorausgesetzt, die Zusammenhänge sind gründlich erforscht. Bei Boehringer Ingelheim tauschen sich Forschende verschiedener Therapiegebiete systematisch aus — und ermöglichen damit neue Behandlungen für schwere Erkrankungen und Störungen, wie beispielsweise Herzinsuffizienz.
Boehringer Ingelheim beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Wechselwirkungen unterschiedlicher Krankheiten. „Dank dieser Erfahrungen können wir Zusammenhänge schneller erkennen und immer wirksamere Behandlungswege finden“, sagt Dr. Søren Tullin, Forschungsleiter für Herz- und Stoffwechselkrankheiten bei Boehringer Ingelheim.
Bei der Arbeit hilft eine Kultur der offenen Tür. „In festen Arbeitsgruppen, Videocalls und manchmal auch per Zuruf tauschen wir uns über Bereichsgrenzen hinweg aus, um neue Erkenntnisse miteinander zu teilen“, sagt Tullin. Systematische Suche und innovatives Denken gepaart mit einem Quäntchen Forscherglück – dank dieses Erfolgsrezepts wiesen die Fachleute von Boehringer Ingelheim vor Kurzem eine mögliche positive Wirkung von Empagliflozin bei Menschen mit Herzkrankheiten nach.
Über 460 Millionen Menschen weltweit haben Diabetes, davon ca. 90 Prozent Typ-2-Diabetes. Bei einem Großteil von ihnen sind Übergewicht und zu wenig Bewegung die Ursache. Die Anzahl der Erkrankten steigt in vielen Ländern, sogar unter Kindern und Jugendlichen. Studien haben gezeigt, dass ein Diabetes Typ 2 in Verbindung mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung die Lebenserwartung um bis zu zwölf Jahre reduzieren kann. Diabetespatienten sterben bis zu zweimal häufiger an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Die vom Diabetes betroffenen Körperfunktionen interagieren auf komplexe Weise: Ein hoher Blutzuckerwert kann zu Fettablagerungen in den Blutgefäßen führen, was die Arterien verengt und die Sauerstoffversorgung einschränkt. Sind die Herzkranzgefäße davon betroffen, kann das zum Infarkt und zur Herzinsuffizienz führen.
Die Herzinsuffizienz tritt in unterschiedlichen Formen auf. Eine davon ist die Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF). In diesem Fall ist die linke Herzkammer geschädigt und nicht mehr in der Lage, sich so zusammenzuziehen, dass genügend Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Eine weitere Variante stellt die Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) dar. Hier versteift sich der Muskel der linken Herzkammer, sodass weniger Blut dorthin gelangt und der Körper somit nicht genügend Sauerstoff bekommt.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch ein Ungleichgewicht zwischen der aufgenommenen und der verbrauchten Energie entsteht. Die Anzahl der weltweit daran leidenden Menschen ist im letzten Jahrzehnt dramatisch angestiegen und wird von manchen sogar als Pandemie bezeichnet. Auf der ganzen Welt hat sich der Anteil adipöser Menschen seit 1975 nahezu verdreifacht. Adipositas gilt als Epidemie und die weltweit am weitesten verbreitete chronische Erkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzte 2016 über 1,9 Milliarden Menschen ab 18 Jahren als übergewichtig ein und davon über 650 Millionen als adipös. Die Erkrankung kann schwere Komplikationen hervorrufen und ist die Ursache für mehrere assoziierte Krankheiten, darunter Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie, chronische Nierenerkrankung, nicht alkoholbedingte Fettleberhepatitis (NASH) und Schmerzen – alles Krankheiten, die eine große Belastung für die Gesellschaft sind.
Eine Gewichtsabnahme wirkt nicht nur vorbeugend, sondern auch als effektive Behandlung der mit der Adipositas zusammenhängenden Komorbiditäten. Ein Beispiel ist, dass eine effiziente und dauerhafte Gewichtsabnahme zu einer langfristigen Remission von Diabetes und einem sehr deutlich reduzierten kardiovaskulären Risiko führt.
Boehringer Ingelheim erarbeitet innovative Konzepte, um der großen Nachfrage nach neuen Therapien für Adipositas zu begegnen, und konzentriert sich dabei auf eine bessere und nachhaltige Gewichtsabnahme sowie weniger Nebenwirkungen als bei aktuellen Therapien.
Herzinsuffizienzen sind ein häufiges Leiden und betreffen mehr als 60 Millionen Menschen weltweit. Etwa die Hälfte von ihnen leidet an Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion und damit an einer Form, die bislang nur begrenzt behandelbar war. „Bis vor Kurzem gab es keine wissenschaftlich gesicherte Behandlungsmöglichkeit für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion“, sagt Dr. Waheed Jamal, Leiter des Therapiegebiets Herz- und Stoffwechsel- sowie Atemwegserkrankungen bei Boehringer Ingelheim.
Das wird sich angesichts der EMPEROR-Studien zur Herzinsuffizienz aus der Allianz von Boehringer Ingelheim und Eli Lilly zum Glück ändern. Dort wird die Sicherheit und Wirksamkeit von Empagliflozin bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter und erhaltener Ejektionsfraktion untersucht. In der EMPEROR-Studie zeigte sich nämlich, dass das Medikament bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener oder reduzierter Ejektionsfraktion das Risiko für einen kardiovaskulären Tod oder einen Klinikaufenthalt deutlich senkt, unabhängig davon, ob die Betroffenen Typ-2-Diabetes hatten oder nicht. Bereits im Juni 2021 hat die Europäische Kommission und im August 2021 dann die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA das Medikament JARDIANCE (Empagliflozin) zur Behandlung von Erwachsenen mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (systolische Herzinsuffizienz) zugelassen. Die Zulassung als Behandlung von Erwachsenen mit erhaltener Ejektionsfraktion wurde von der FDA im Februar 2022 erteilt. „Das ist ein echter Durchbruch in der kardiovaskulären Medizin und gibt Millionen von Patientinnen und Patienten, die an einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion leiden, neue Hoffnung“, sagt Jamal.
Vielleicht kann das Medikament sogar noch mehr. Boehringer Ingelheim hat weitere Studien gestartet und untersucht darin, ob es auch auf andere chronische Erkrankungen eine positive Wirkung hat. „ Basierend auf den Ergebnissen, die wir bisher für die SGLT2-Hemmerklasse gesehen haben, hoffen wir auf eine positive Wirkung von Empagliflozin auch bei einem breiten Spektrum von Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen, die wir in unserer EMPA-KIDNEY-Studie untersucht haben, sowie bei der Vorbeugung einer Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt in unserer EMPACT-MI-Studie“, so Jamal. Falls die Studien weiter erfolgreich verlaufen, könnte Empagliflozin das Leben von noch mehr Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt verbessern.