Boehringer Ingelheim setzt KI in seiner gesamten Wertschöpfungskette ein, angefangen von der frühen Forschung über die Entwicklung und Produktion bis hin zum Produktvertrieb. Die Ziele sind dabei unterschiedlich und hängen von der jeweiligen Anwendung ab: bessere, schneller verfügbare oder sicherere Medikamente für Patientinnen und Patienten. Mehr dazu im Chat unten.
Warum ist KI aktuell in aller Munde?
Werden die geschäftlichen Anwendungsmöglichkeiten von KI möglicherweise nur hochgespielt?
Auf welche Weise integriert Boehringer KI in seine Geschäftsaktivitäten?
Wie ist Boehringer zum Vorreiter bei der Anwendung generativer KI geworden?
Ist es riskant, proprietäre Daten mit KI-Anwendungen in der Cloud zu verbinden?
Wie verändert iQNow die Forschung bei Boehringer?
Hat generative KI einen messbaren Beitrag zur Forschung bei Boehringer Ingelheim geleistet?
Abgesehen von der Zeitersparnis, wie hat diese praktische Anwendung von KI die Forschung des Unternehmens noch unterstützt?
Wo wird KI sonst noch im Unternehmen eingesetzt?
Wie wird KI die pharmazeutische Industrie in Zukunft vermutlich beeinflussen?
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Warum ist KI aktuell in aller Munde?
Werden die geschäftlichen Anwendungsmöglichkeiten von KI möglicherweise nur hochgespielt?
Auf welche Weise integriert Boehringer KI in seine Geschäftsaktivitäten?
Wie ist Boehringer zum Vorreiter bei der Anwendung generativer KI geworden?
Ist es riskant, proprietäre Daten mit KI-Anwendungen in der Cloud zu verbinden?
Wie verändert iQNow die Forschung bei Boehringer?
Hat generative KI einen messbaren Beitrag zur Forschung bei Boehringer Ingelheim geleistet?
Abgesehen von der Zeitersparnis, wie hat diese praktische Anwendung von KI die Forschung des Unternehmens noch unterstützt?
Wo wird KI sonst noch im Unternehmen eingesetzt?
Wie wird KI die pharmazeutische Industrie in Zukunft vermutlich beeinflussen?
Zur Erforschung des Potenzials von Quantencomputern für die pharmazeutische Forschung und Entwicklung ist Boehringer Ingelheim 2021 eine Kooperation mit Google Quantum AI eingegangen. Wie ist der aktuelle Stand auf diesem Gebiet?
Quantencomputing könnte kurz davorstehen, eine stark beschleunigte Rechenleistung zu ermöglichen. Und die Chemie ist möglicherweise der erste größere Anwendungsfall. Bei einer rechnergestützten Arzneimittelforschung müssen exakte Vorhersagen getroffen werden, wie Arzneimittelkandidaten in lebenden Zellen mit ihren Targets interagieren. Dazu müssen Tausende von Atomen bei bestimmten Temperaturen simuliert werden, was Einblicke in Systeme liefern kann, die mit herkömmlichen Experimenten eventuell nicht zugänglich sind.
Von Quantencomputern verspricht man sich, dass sie hocheffiziente chemische Berechnungen vornehmen, die die Quanteneigenschaften des Systems simulieren können. Diese Aufgaben, bei denen es um komplexe Moleküle geht, gehen über die Fähigkeiten konventioneller Rechner hinaus. Die Entwicklung von Quantencomputern befindet sich noch in den Kinderschuhen. Sie können bisher nur für sehr kleine Systeme eingesetzt werden. Um pharmarelevante Moleküle zu simulieren, benötigen wir größere und zuverlässigere Quantencomputer sowie auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Quantenalgorithmen. Ein zentrales Ziel ist, die Computermodellierung gleichwertig oder komfortabler als die derzeitigen Laborexperimente zu machen. Bei der Quantenhardware sind bereits rasante Fortschritte zu verzeichnen und es werden täglich neue Quantenalgorithmen entwickelt. Praktische Anwendungen rücken also immer näher.
“Es werden weitere Entwicklungen nötig sein, um das wirtschaftliche Potenzial des Quantencomputing auszuschöpfen. Wir werden dies weiter vorantreiben und wohl bis Ende dieses Jahrzehnts Beispiele für industrierelevante Anwendungen vorlegen können.”
Clemens Utschig-Utschig, CTO & Chief Architect IT, Boehringer Ingelheim
Um das Potenzial des Quantencomputing zu erforschen, ist Boehringer Ingelheim Anfang 2021 eine Kooperation mit Google Quantum AI eingegangen.
Im Rahmen dieser Kooperation haben wir mehrere Möglichkeiten für praktische Anwendungen eruiert. Einer unserer Anwendungsfälle bestand etwa darin, Quantenalgorithmen zu identifizieren, um das Enzym P450 zu untersuchen. P450 spielt eine wichtige Rolle im menschlichen Stoffwechsel und ist auf diese Weise bislang noch nicht analysiert worden. Das Ergebnis der Analyse hat gezeigt, dass Quantencomputer eine sehr hohe Präzision und einen klaren Vorteil gegenüber den besten klassischen Methoden bieten können.
Doch selbst mit den besten verfügbaren Algorithmen würden diese Berechnungen drei Tage dauern, was in einer industriellen Umgebung viel zu lange ist, um praktikabel zu sein. Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung neuer Algorithmen, die die Laufzeiten der Rechner von Stunden oder Tagen auf wenige Minuten reduzieren könnten.
Ein weiteres Beispiel unserer aktuellen Forschung gemeinsam mit der University of Toronto ist die Entwicklung von Quantenalgorithmen zur Untersuchung der Molekulardynamik. Dieses Gebiet beschäftigt sich mit Vorhersagen, wie sich Moleküle im Laufe der Zeit bewegen werden.
Unser wichtigstes Ziel ist es, zu prognostizieren, wie gut sich die Moleküle von Arzneimittelkandidaten an ihr Target binden werden. Deshalb haben wir einen ganz neuen Quantenalgorithmus für Molekulardynamik entwickelt und die Ergebnisse auf verschiedenen internationalen Konferenzen vorgestellt.
Obwohl wir im Hinblick auf die Software, Hardware und Anwendungsfälle kontinuierlich Fortschritte machen, befinden wir uns immer noch in der Phase der angewandten Grundlagenforschung.
Es werden weitere Entwicklungen nötig sein, um das wirtschaftliche Potenzial des Quantencomputing auszuschöpfen. Wir werden dies weiter vorantreiben und wohl bis Ende dieses Jahrzehnts Beispiele für industrierelevante Anwendungen vorlegen können.
Es ist noch zu früh, um vorherzusagen, wann die Pharmaindustrie das volle Potenzial von Quantencomputern ausschöpfen können wird.
Es bedarf dazu noch weiterer Verbesserungen in der Hardware und in der Entwicklung neuer Algorithmen. Auch müssen wir neue Verfahren entwickeln, die es uns ermöglichen, bei den Berechnungen einen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Zeitaufwand zu finden.
Schwerpunkt bleibt vorerst die Reduzierung der Laufzeit von Quantenalgorithmen – bis diese Berechnungen attraktiver als die Experimente oder die wenig präzisen Berechnungen von herkömmlichen Computern sind. Gleichzeitig werden wir neue Anwendungsfälle erforschen.
Mit anderen Worten: Es gibt viele Herausforderungen, zu deren Bewältigung wir, gemeinsam mit unseren Partnern, mit unserem Know-how beitragen können. Ich bin davon überzeugt, dass die nächsten Jahre die notwendigen Fortschritte bringen werden.
Dieser Einblick unseres Quantenlabors und unserer Partner wurde in Nature Physics veröffentlicht.