bei diabetischer Retinopathie
Bei der Versorgung diabetischer Augenerkrankungen will Boehringer Ingelheim einen Paradigmenwechsel anstoßen. Dafür setzt das Unternehmen auf eine stärkere Sensibilisierung, die Förderung von Früherkennung sowie innovative neue Behandlungsansätze. Ziel ist es, die Netzhaut zu schützen, Sehverlust zu verhindern und Betroffenen einen selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen. So gibt Boehringer Ingelheim Millionen von Menschen mit diabetischer Retinopathie Hoffnung.
Das Augenlicht ist unser Fenster zur Welt. Bei manchen Menschen trübt sich dieses Fenster auf unerklärliche Weise ein, die Sicht trübt sich ein, verzerrt oder verdunkelt sich. Die zugrunde liegende Ursache wird häufig nicht diagnostiziert.
Das ist frustrierend, denn viele Ursachen von Sehstörungen sind offensichtlich und lassen sich auf konkrete Ursachen zurückführen, zum Beispiel Augenverletzungen oder Schlaganfälle. Auch gängige Augenkrankheiten wie Glaukom, grauer Star und die altersbedingte Makuladegeneration sind hinlänglich dafür bekannt, das Sehvermögen zu beeinträchtigen.
Eine weniger offenkundige aber nicht weniger häufige Ursache, ist Diabetes. Bei der erwerbsfähigen Bevölkerung ist Diabetes – und damit die diabetische Retinopathie – sogar die Hauptursache für eine Erblindung. Trotzdem wird sie immer noch nicht früh genug erkannt. Prognosen zufolge wird sich die Zahl der davon betroffenen Menschen bis zum Jahr 2040 auf rund 220 Millionen verdoppeln.
Während die diabetische Retinopathie im Anfangsstadium meist ohne Symptome verläuft, klagen Betroffene in späteren Krankheitsstadien oft über ein verschwommenes, lückenhaftes oder verzerrtes Sehen und ein fortschreitendes Nachlassen der Sehschärfe.
Eine diabetische Retinopathie tritt auf, wenn ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Glukosewert) die kleinen Blutgefäße in der Netzhaut, dem lichtempfindlichen Gewebe im Augenhintergrund, schädigt. Chronisch erhöhte Glukosewerte können dazu führen, dass Flüssigkeit oder Blut aus den Blutgefäßen austreten. Die Folge sind Sehstörungen, die unbehandelt sogar zur Erblindung führen können.
Die Auswirkungen von diabetischer Retinopathie sind schwerwiegend. 79 Prozent der Betroffenen haben Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie etwa ihrer Arbeit, Auto fahren und häusliche Tätigkeiten. Das ist aber längst nicht alles. Die Erkrankung ist zudem mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden und bedeutet somit in doppelter Hinsicht eine Belastung, da sie sowohl das Sehvermögen als auch die psychische Gesundheit beeinträchtigen kann.
„Um etwas zu verändern, brauchen wir einen Paradigmenwechsel.“
In den vergangenen zehn Jahren hat Boehringer Ingelheim seine Herangehensweise neu gedacht und verfolgt nun einen weitaus ganzheitlicheren Ansatz. Damit will das Unternehmen nicht nur die Forschung auf dem Gebiet der diabetischen Augenkrankheiten vorantreiben, sondern Standards hinterfragen, die Expertise anderer Fachbereiche nutzen und Partnerschaften mit Biotech-Firmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Interessenverbänden fördern.
Ein Beispiel für diese neue Strategie ist eine zukunftsweisende strategische Partnerschaft mit ZEISS Medical Technology. Gemeinsam bündeln die Unternehmen ihre Expertise im Bereich ophthalmologische Technologien, Datenanalysen, Algorithmen und Behandlungsentwicklung, um Frühphasenmarker für Netzhauterkrankungen zu identifizieren. Dieser innovative Ansatz ermöglicht eine individuell auf die Betroffenen zugeschnittene Behandlung und verbessert die allgemeine Früherkennung.
„Um etwas zu verändern, brauchen wir einen Paradigmenwechsel,“ sagt Dr. Ulrike Gräfe-Mody, Head of Retinal Health bei Boehringer Ingelheim, zur Partnerschaft mit ZEISS. „Wir müssen die Krankheit früher erkennen, wir müssen besser verstehen, welche Patientin und welcher Patient welche Behandlung benötigt und wann, und wir brauchen mehr Behandlungsoptionen.“
Sensibilisierung ist ein weiterer wichtiger Baustein des ganzheitlichen Ansatzes von Boehringer Ingelheim, wenn es um diabetische Augenkrankheiten geht. Obwohl das Wissen um den Zusammenhang zwischen Diabetes und Krankheiten wie der diabetischen Retinopathie gewachsen ist, ist es immer noch nicht allen bekannt. Ein stärkeres Bewusstsein dafür veranlasst Menschen dazu, regelmäßig ihre Augen untersuchen zu lassen, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und auf einen gesunden Lebensstil zu achten.
Boehringer Ingelheim sieht sich erst am Anfang einer Entwicklung hin zu einer besseren Versorgung diabetischer Augenerkrankungen. Durch verstärkte Bemühungen im Bereich Forschung und Entwicklung und eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Diabetes und Erblindung will das Unternehmen die Möglichkeiten zur Behandlung, Erkennung und Vermeidung von Augenkrankheiten, die Millionen von Menschen weltweit beeinträchtigen, verbessern.
Ein wesentlicher Faktor bei der diabetischen Retinopathie ist die retinale Durchblutungsstörung (Retinal Non-Perfusion, RNP), bei der der Blutfluss in den Augengefäßen nicht ausreicht, um die normale Funktion des Gewebes aufrechtzuerhalten. Boehringer Ingelheim ist das erste Unternehmen, das eine potenzielle Behandlung von RNP bei diabetischer Retinopathie in die klinische Erprobung bringt.